“IT rules the world”, ist das Gefühl, das man hat, wenn man die aktuellen Entwicklungen in der Welt beobachtet: Roboter lernen immer schneller menschliche Arbeiten zu erledigen und uns somit zu ersetzen, Autos fahren bald komplett eigenständig und sehr wahrscheinlich werden sie künftig eher fliegen, und irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich morgens meinen Computer starte, dass auch dieser längst schlauer ist als ich.
Mit diesem Gefühl und großer Vorfreude machten wir uns auf zur code.talks 2018 Konferenz, Deutschlands größtes Klassentreffen der Entwicklerszene im Hamburger CinemaxX Kino, veranstaltet vom Online-Modehändler aboutyou, um mehr über die aktuellen, globalen IT-Entwicklungen zu erfahren und uns darüber mit bekannten und neuen IT-Experten auszutauschen.
Allein die Tatsache, dass deutschlandweit ca. 820.000 Softwareentwickler im ständigen Einsatz sind und wahrscheinlich noch deutlich mehr gesucht und benötigt werden, verdeutlicht uns, dass die Welt wie wir sie kennen, sich immer schneller verändern und weiterentwickeln wird: Vor allem die hochbegabten Softwareentwickler und IT-Experten werden einen Großteil dieser Entwicklung antreiben. Mit dieser Erkenntnis und der Einleitung vom Hamburger Gründer-Star Tarek Müller, startete die hochgelobte Konferenz, zu der wir Euch nun einen kleinen Einblick rund um die spannendsten Themenwelten geben möchten.
“IT rules the world” war die klare Schlussfolgerung aus unserem Austausch mit Stefan Richter, CEO und Gründer von freiheit.com. Mit seinem Hamburger Unternehmen ist er seit 1999 am Markt und erfolgreich darin, auf die Zukunft ausgerichtete Software für seine Kunden zu erstellen. Seiner Auffassung nach werden in fünf Jahren alle CEOs und Gründer IT- oder Programmier-Know-How haben müssen, um die von ihnen geführten Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Wenn man aktuelle Neugründungen weltweit, aber auch in Deutschland, beobachtet, erkennt man relativ schnell, dass innovative Geschäftsmodelle nur noch IT-basiert funktionieren. Unternehmen wie Amazon, Google, Facebook, aber eben auch der Hamburger Online-Modehändler aboutyou zeigen dies sehr plakativ. Und wenn man Stefan Richter weiter Glauben schenken möchte - und das tun wir sehr gerne, denn er ist eine durch und durch authentische und charismatische Persönlichkeit - dann gewinnt auch sein Statement “Man sollte nur delegieren, was man auch selbst kann” an Bedeutung: Nur wenn man sich in Zukunft mit IT-Themen auseinandersetzt, sie versucht zu verstehen oder sogar erlernt, kann man weiterhin beim Entwicklungsfortschritt moderner Unternehmen mitreden. Faszinierend!
“IT rules the world” zeigten auch Dr. Katja Niemann, XING und Nicolas Schilling, XING bei ihrem Vortrag Automated Machine Learning for Recommender Systems. Dass eine im deutschsprachigen Raum erfolgreiche Plattform wie XING natürlich auch und schon länger, auf Machine Learning setzt, war uns klar. Jedoch war uns neu, wie sehr das die Arbeit auf und den Umgang mit der Plattform verändert. Denn die komplexe Struktur und der Algorithmus, welche sich hinter dem Machine Learning verstecken, kann nur vom Menschen kommen; also werden im ersten Schritt sehr fähige Menschen benötigt, die dies der Maschine beibringen. Doch sobald all dies von der Maschine erlernt worden ist, wird die menschliche Beteiligung Stück für Stück reduziert und die Maschine wird besser und schneller auf die Nutzer und deren Anforderungen reagieren können. Sprich, in ein paar Jahren wird eine Plattform wie XING, getrieben von Machine Learning, gar nicht mehr so sehr von einzelnen Entwicklern weiterentwickelt, sondern einen großen Teil übernimmt die Plattform selbst. Faszinierend!
“IT rules the world” ist offensichtlich auch ein Motto von Amazon. German Viscuso, Technical Evangelist bei Amazon, zeigte uns in seinem Vortrag Advanced Alexa Skill Building: Conversation and Memory, wie ein lernender Computer uns Menschen in Zukunft unterstützen kann. So erfuhren wir, dass Amazons Alexa bereits Hundeliebhaber bei der Suche zum Kauf ihres Lieblingshundes unterstützen kann. Denn Alex spricht mit dir darüber, sie befragt dich und antwortet dir. Ja: Du führst eine Konversation mit einer Maschine. Bevor ich dies wusste, wäre ich, wie jeder Andere vermutlich auch, in eine Tierhandlung gegangen um mich beraten zu lassen, welche Hunderasse am besten zu mir passt oder hätte bei Google nach optisch ansprechenden Hunderassen gesucht. Aber offenbar geht dies nun leichter: Alexas “Pet Match” ist so programmiert, dass sie dich durch einen vordefinierten Fragenkatalog zum Thema Hundesuche führt, sie redet mit dir und fragt dich nach deinen Vorlieben und Wünschen. Und je nachdem wie deine Antwort ausfällt, entscheidet wieder mal ein extrem ausgeklügelter Algorithmus und führt dich Stück für Stück näher zu deinem Lieblingshund. Sehr wahrscheinlich kann Alexa in Zukunft genau diesen von ihr bestimmten Lieblingshund dann natürlich auch direkt beim nächsten Tierheim bestellen. Beeindruckend!
“IT rules the world” war auch das Thema bei unseren Gesprächen auf der Konferenz mit alten und neuen Bekannten und Experten aus der IT-Szene. Neben Diskussionen, ob bestimmte Technologien nicht mehr zeitgemäß sind oder welche Technologien die nächsten Jahre bestimmen, war vor allem auch die Veränderung der klassischen Karriere im IT-Umfeld für viele ein wichtiges Thema. Denn der Markt und die Nachfrage nach sehr guten IT-Experten hat sich sehr verändert. Die sehr guten Experten sind offensichtlich sehr schwer zu finden und gerade sie sind es, die Unternehmen nachhaltig beeinflussen können. Und seither erkennen mehr und mehr Menschen, dass sie sich für einen bewussten beruflichen Weg entscheiden und selbst mitsprechen möchten, wie dieser Weg aussehen soll. Natürlich wissen wir aus unserer Erfahrung als Personal Career Manager, dass heute viele Experten unglücklich sind, mit dem was sie gerade tun. Es war jedoch schön zu sehen, dass die Szene ein neues Bewusstsein erlangt hat: Talentierte IT-Experten wollen nicht einfach irgendeinen Job machen oder einfach nur ein hohes Gehalt bekommen, dafür, dass sie an verstaubten und alten System arbeiten. Nein! Sie wollen weiterdenken, an den nächsten und übernächsten Schritt und ein Ziel verfolgen in ihrer Karriere. Und hierbei sollten die Arbeitgeber auf eine moderne IT setzen, aber eben noch mehr auf Aufgabenvielfalt und vor allem auf Wertschätzung. Denn nur durch echte Wertschätzung werden IT-Experten gerne und langfristig im Unternehmen sein wollen und somit das Unternehmen voranbringen können. Hierbei, so war zumindest der allgemeine Tenor der Entwickler auf dieser Konferenz, ist jedoch noch viel Nachholarbeit auf Seiten der Unternehmen und Arbeitgeber zu leisten, um somit auf die nicht enden wollende Nachfrage nach Top IT Experten zu reagieren.
“IT rules the world”-Fazit: die code.talks2018 war ein voller Erfolg, IT macht Spaß, spannende Technologien werden weiterhin drastisch unser Leben verändern und Wertschätzung für IT-Experten in Unternehmen muss besser werden!